Das Jahresergebnis mit einem zweistelligen Millionengewinn wertet die Glarner Kantonalbank aufgrund ihrer Situation als positiv und richtungsweisend. Das wirtschaftliche Umfeld gestaltete sich 2009 äusserst schwierig. Die Abarbeitung der während der „Expansionsjahre“ selbst verursachten Probleme schreitet zügig voran. Die notleidenden Kreditpositionen werden aktiv bewirtschaftet und der Wertberichtigungsbedarf hat sich auf ein normales Niveau zurück-gebildet. Das Wachstum der Bank im Hypothekarbereich ist ansprechend. Dagegen hinkt die GLKB bei den Kundengeldern noch etwas hinter dem Markt her. „Leider hat die Glarner Kantonalbank aufgrund der hausgemachten Probleme und der damit verbundenen Zurück-haltung seitens der Kunden keinen Zustrom von Geldern verzeichnen können. Immerhin hat sich aber im zweiten Semester gezeigt, dass das Vertrauen in unsere Bank langsam zurück-kehrt“, fasst CEO David Becher zusammen. Die Kosten konnten gesenkt werden, der gesetz-lich erforderliche Eigenmittelbedarf wurde bei gleichbleibender Bilanzsumme reduziert und die Eigenmitteldecke weiter gestärkt. „Die Glarner Kantonalbank übertrifft mit 152 %, auch ohne die Unterstützung befreundeter Kantonalbanken, den von der Eidg. Finanzmarktaufsicht (FINMA) geforderten Eigenmitteldeckungsgrad von 150 %“ , so CEO David Becher.
Enormer Margendruck sorgt für schwieriges Zinsengeschäft
Der Betriebsertrag reduzierte sich im Jahresvergleich um knapp 19 % auf noch CHF 51.2 Mio. Die grössten Einbussen mussten im Erfolg aus dem Zinsengeschäft in Kauf ge-nommen werden, der sich um 26 % auf rund CHF 38 Mio. verringerte. Nebst dem generellen Margendruck wirken sich hier vor allem die notwendigen Zinsrückstellungen respektive die nicht mehr fliessenden Zinserträge auf den notleidenden Kreditpositionen negativ aus, da die meisten dieser Positionen im Vorjahr noch voll ertragswirksam waren. „Ein weiterer be- lastender Faktor sind die Zinsabsicherungskosten im Rahmen des starken Trends weg von variablen Hypotheken hin zu festverzinslichen Produkten“, führt CEO David Becher aus. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft reduzierte sich um rund 16 %. Neben der allgemeinen Situation an den Wertschriftenmärkten sind hier im Vorjahres- vergleich Kreditkommissionen, die ebenfalls aufgrund der Wachstumsstrategie vereinnahmt wurden, nicht mehr angefallen. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft erfuhr ein erfreu- liches Plus von 48 %. Auch der übrige ordentliche Erfolg, der 2008 durch höhere Kosten bei eigenen Immobilienpositionen sowie einer einmaligen Wertkorrektur auf Eigenbeständen negativ beeinflusst war, entwickelte sich im letzten Jahr wieder positiv.
Tiefere Kosten im Personal- und Sachaufwand
Obschon der Geschäftsaufwand um über 4 % reduziert werden konnte, musste beim Brutto- gewinn ein Rückgang von 36 % hingenommen werden. Die Reduktion beim Geschäftsauf-wand wurde dank strenger und sehr breit abgestützter Kostenkontrolle erreicht. „Der Personalaufwand konnte um 3 % reduziert werden, was insbesondere aus einem durch- schnittlich tieferen Personalbestand infolge von inzwischen mehrheitlich wieder besetzen Vakanzen und der Auflösung einer im Vorjahr nicht beanspruchten Rückstellung für variable Lohnbestandteile resultiert“, erläutert GLKB CEO David Becher. Beim Sachaufwand sind geringere Ausgaben für Marketing und Drittleistungen die Haupttreiber für die tieferen Kosten. Für Kostensteigerungen sorgten einzig die Positionen IT-Aufwendungen, Revisionskosten, Ver-sicherungsprämien und Aufwände für die Vorarbeiten betreffend Umwandlung in eine spezialgesetzliche Aktiengesellschaft. Während im 2008 der hohe Wertberichtigungsbedarf die Positionen Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste sowie ausserordentlicher Ertrag massiv negativ prägten, bewegte sich die Risikovorsorge im Berichtsjahr auf einem für das momentane wirtschaftliche Umfeld akzeptablen Niveau. Dies war vor allem dank einer sehr engen Be- treuung der notleidenden Positionen durch ein spezialisiertes Team der GLKB möglich.
Bilanzsumme stabil
Die Bilanzsumme präsentiert sich stabil. Die ungedeckten Forderungen gegenüber Kunden wurden deutlich um 15.3 % reduziert. Die Hypothekarforderungen konnten um 4.8 % ge- steigert werden. Insgesamt sind die Kundenausleihungen leicht gewachsen, bei gleichzeitig stagnierenden Kundengeldern. Der Nettoabfluss von Kundengeldern im ersten Halbjahr konnte aber gestoppt und im zweiten Semester durch Nettozuflüsse kompensiert werden. Zur Stärkung der Eigenmitteldecke haben Anfang 2009 einzelne Kantonalbanken unwiderrufliche Zusagen für nachrangige Darlehen abgegeben. Die GLKB erfüllt den von der FINMA geforderten Eigenmitteldeckungsgrad von 150 % per Jahresende bereits wieder aus eigener Kraft. Der regulatorische Eigenmitteldeckungsgrad ohne die erwähnten Zusagen für nachrangige Dar-lehen betrug per 31. Dezember 2009 152 %. Mittelfristig ist aufgrund des an der letzten Landsgemeinde verabschiedeten neuen Kantonalbankgesetzes bis Ende 2014 ein Eigenmittel-deckungsgrad von 165 % gefordert. Zusätzlich muss der Kantonalbankenrabatt von 12.5 %, der stufenweise bis Ende 2012 abgeschafft wird, kompensiert werden. Die Bank ist zuversicht-lich, alle Eigenmittelvorgaben ohne Fremdunterstützung zu erreichen.
Bankrat und Geschäftsleitung rundum erneuert
Der Bankrat und die Geschäftsleitung wurden in den vergangenen 2 Jahren vollständig er- neuert. Neben den 2007 bzw. anfangs 2008 neu ernannten Bankratsmitgliedern Martin Leutenegger, Präsident, Dr. Rolf Widmer, Landesstatthalter, und Peter Rufibach, Landrat sowie Theo Prinz, ehemaliger CEO der Thurgauer Kantonalbank, ersetzte anfangs 2009 Jürg Zimmermann den bereits Ende 2008 zurückgetretenen Felix Lehner. Im Berichtsjahr trat zudem Bankrat Werner Hösli zurück und Bankrat Erich Leuzinger stellte sich nicht mehr zur Wieder-wahl. Mit Dr. iur. Urs Gnos und Rudolf Stäger konnte das Gremium durch einen aus- gewiesenen Juristen und einen sehr erfahrenen Finanzfachmann ergänzt werden. In der Ge- schäftsleitung trat Hanspeter Rhyner im Februar die Leitung des vakanten Firmenkunden- bereiches an. Martin Dürst übernahm ab Juli den Bereich Finanz und Logistik von Priscilla Leimgruber. Für die Nachfolge von Stephan Bruhin als Leiter Privatkundengeschäft war Leonhard Walser vorgesehen. Dieser entschied sich jedoch nach Ablauf der Probezeit aus persönlichen Gründen, die Bank wieder zu verlassen. Mit Armin Landerer konnte ein Nach- folger mit langjähriger Erfahrung gewonnen werden. Er tritt seine Stelle per 1. April 2010 an. „Somit sind alle Organe der Bank wieder komplett und mit ausgewiesenen Experten besetzt“, so Bankpräsident Martin Leutenegger.
Stand juristische Aufarbeitung
Wie im letzten Herbst kommuniziert, hat die Regierung die Bank beauftragt, zu überprüfen, ob vormalige Organe bei Kreditvergaben in den Jahren 2005 bis 2007 unsorgfältig gehandelt haben. Aufgrund der Analyse der Kreditfälle kamen die Verantwortlichen der Bank zum Schluss, dass Unsorgfalt vorliegt. In Absprache mit dem Regierungsrat reichte die GLKB des-halb anfangs 2010 Schadenersatzklage gegen frühere Geschäftsleitungsmitglieder und Bank-räte sowie die externe Revisionsstelle ein. Erfahrungsgemäss sind solche Gerichtsverfahren äusserst komplex, wodurch nicht mit baldigen Entscheiden zu rechnen ist. Die Glarner Kantonalbank hat sich entschlossen, während des laufenden Verfahrens und bis zum definitiven Urteil keine Auskünfte zu geben.
Auf dem Weg zur AG
Am 3. Mai 2009 verabschiedete die Landsgemeinde das revidierte Kantonalbankgesetz. Dieses sieht unter anderem die Beibehaltung der bisherigen Staatsgarantie und die Um-wandlung der Bank in eine spezialgesetzliche Aktiengesellschaft vor. Die Umwandlung wird im 2. Quartal 2010 rückwirkend auf den 1. Januar 2010 erfolgen. Eine Publikumsöffnung ist derzeit nicht vorgesehen. Der Kanton Glarus soll auch künftig Mehrheitsaktionär der Bank bleiben, erhält aber mit der neuen Rechtsform die Möglichkeit, Minderheitsbeteiligungen an Dritte abzugeben.
Aussichten 2010
Die Glarner Kantonalbank erwartet auch im laufenden Jahr ein weiterhin schwieriges wirtschaftliches Umfeld und ähnlich hohen Risikovorsorgebedarf. Die strategische Neuaus- richtung wird konsequent weiterverfolgt. Die Kundenorientierung und –betreuung soll verstärkt werden. Im Zentrum stehen dabei Massnahmen zur Verbesserung der Fachkompetenz aller Mitarbeitenden und zur Steigerung der Marktpräsenz. Wachstum strebt die Glarner Kantonal-bank im Firmen- und im Privatkundengeschäft an. Dazu ergänzt sie ihr Kundenberatungsteam mit weiteren kompetenten Mitarbeitenden. Im Fokus der Marktbearbeitung steht in erster Linie der Wirtschafts- und Lebensraum Glarus. Die Bank ist zuversichtlich, dass sich der ein-geschlagene Weg positiv auf die Zahlen im Jahr 2010 auswirken wird.
Die Glarner Kantonalbank ist seit über 130 Jahren am Markt und zählt zu den digitalen Vorreitern der Schweizer Bankenbranche. Im Anlagegeschäft weist die Bank seit vielen Jahren eine überdurchschnittliche Performance aus.
Als stark verankerte Universalbank bieten wir in erster Linie Finanzdienstleistungen für Glarnerinnen und Glarner sowie Unternehmen und Immobilienkunden im Kanton Glarus an.
Unser Angebot umfasst wertvolle Finanzierungs- und Anlagelösungen. Dabei orientieren wir uns am Kantonalbank-Leitgedanken «Gemeinsam wachsen».
Darüber hinaus übernehmen wir als Arbeitgeberin und wichtige Sponsoringpartnerin Verantwortung für die nachhaltige wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung des Kantons.
Glarner Kantonalbank (Firmenporträt) | |
Artikel 'Glarner Kantonalbank: Zweistelliger Millionengewinn...' auf Swiss-Press.com |
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